Urne oder Sarg
Gedanken und Informationen von Ihrem Trauerredner Matthias Köhler aus Hilders bei Fulda
Urne oder Sarg?
Es ist nicht einfach eine Entscheidung zu treffen, wenn der Verstorbene nicht selbst zu Lebzeiten seinen Wunsch darüber geäußert hat.
Vielleicht hilft es ihnen weiter ihre Entscheidung zu treffen.
Im Wandel der Zeit?
Ca. 3000 v. Chr. gab es nur die Feuerbestattung. Es war in vielen Kulturen normal die Verstorbenen zu verbrennen. Die Feuerbestattung ist die älteste Form der Bestattungsform. Die Asche wurde verstreut oder aufbewahrt. In Mitteleuropa galt die Beisetzung der Urne aus der Bronzezeit und verbreitete sich zwischen 1250 und 750 v. Chr.
Etwa 400 n. Chr. wurde in Europa durch das Christentum die Erdbestattung befürwortet und ersetzte so fast komplett die Einäscherung.
785 im Edikt von Paderborn hatte Karl der Große die Einäscherung verboten, da er sie für heidnische Bräuche ansah.
Schändliche Bestattungsformen in Form von Verbrennen kamen nur bei der Hexenverbrennung vor.
Zum Ende des Mittelalters wurde aber wieder über die Feuerbestattung, bedingt durch soziale und hygienische Missstände, nachgedacht. 1878 wurde das erste Krematorium in Gotha errichtet. Die katholische Kirche hob allerdings das Verbot der Feuerbestattung erst im Jahr 1964 auf, befürwortete aber die Erdbestattung in einem Sarg.
Der Vatikan hat bestimmt wie die Feuerbestattungen für die Katholiken erlaubt sind. Wo lange noch Ablehnung herrschte setzte sich aber dann mit heute bei 60 % liegend die Feuerbestattung durch. In Preußen galt von 1794 die Vorschrift aus Angst vor Seuchen, dass Tote nur auf dem Friedhof beerdigt werden dürfen, außerhalb der bewohnten Städte oder Dörfer. Seit 1934 gilt dies auch für die Asche von Verstorbenen.
Ausnahmen sind Seebestattungen und Waldbestattungen. Aber auch für diesem Weg braucht man einen Bestatter der die Urne bringt. In einigen europäischen Ländern ist es erlaubt, die Urne zuhause aufzubewahren. Deutschland allerdings bleibt streng. Die Kirchen warnen vor der Aufhebung der Friedhofspflicht. Friedhöfe sollen zum allgemeinen Trauern, Gedenken und Mahnung erhalten bleiben. Für Städte und Gemeinden wäre dies zudem ein Verlust einer Einnahmequelle, zudem sie jetzt schon weniger verdienen, da viele die Urnenbestattung wählen.
Der Umwelt zuliebe!
Die Urnenbeisetzung ist nicht nur günstiger, sondern auch hygienischer. Die Friedhöfe liegen auch nicht mehr weit außerhalb der Städte oder Dörfer, sondern mittendrin. Manchmal auch erhöht in Wohngebieten. Wenn die Bodenbeschaffung nicht optimal ist, und das ist sie selten, sickert so einiges an Giftstoffen in unser Grundwasser.
Nicht nur Keime und Bakterien, sondern auch Schwermetalle aus Arzneimitteln oder Zahnfüllungen. Bei Sandböden sickert das Wasser schneller durch als z. B. bei Lehmböden. Auch das Gießen ist ein Problem geworden.
Viel Wasser erschwert die Verwesung – Wachsleichen entstehen. Mit Folgen für Umwelt und Gesundheit. Wissenschafter der Universitäten Kiel und Kassel haben herausgefunden wie schädlich das viele Wasser beim Gießen ist. Es flutet die Gräber, verstopft die Poren des Bodens und läßt dadurch nicht genug Sauerstoff eindringen.
Diese Studie wurde in Osnabrück vorgestellt. Daraufhin wird empfohlen Stauden zu pflanzen. Diese wurzeln tief und brauchen nicht so viel Wasser.
Auch das Festtreten der Erde nach der Beerdigung sollte man lassen, wird aber leider empfohlen, um schneller bepflanzen zu können. Dies verhindert allerdings die Sauerstoffzufuhr, die das Grab zur Verwesung dringend braucht.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinem Beitrag weiterhelfen. Es würde mich freuen.
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen schreiben Sie mir gerne per E-Mail.
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Kurzvorstellung von Matthias Köhler
Trauerredner aus Passion mit Stil und Herz
Trauerredner für Friedwald, Ruheforst, Ruhewald, Gehilfersberg
Trauerredner für Friedhöfe und Bestattungen aller Art
Steht für würdevolle, individuelle und persönliche Trauerreden
Ist als Trauerredner zertifiziert und ausgebildet
Weiß, wie wertvoll eine gute und einzigartige Trauerrede ist
(Bildquellen: Fotograf Tobias Ramm, pixabay.com)